Jahresbericht
des Präsidenten für das Vereinsjahr 2021
In diesem Vereinsjahr
fanden Corona bedingt zur zwei Anlässe statt
Die 19. Generalversammlung
konnte leider aus bekannten Gründen nur schriftlich durchgeführt
werden. Mit einem Fragebogen wurden die Mitglieder aufgefordert die
anstehenden Fragen und Traktanden mit ja oder Nein zu beantworten.
Mit einer Stimmbeteiligung von 80 % konnte diese spezielle
Generalversammlung abgeschlossen werden.
Im Mai hatte sich Lage der
Pandemie etwas entspannt und es wäre möglich gewesen wieder mit
Proben zu beginnen. Es stellte sich noch die Frage ob mit oder ohne
Maske. Diese Frage hat sich dann jedoch erübrigt da uns von der
Stadt kein Raum zum Proben zugeteilt wurde. Spontan kam dann die Idee
auf unter freiem Himmel Proben, natürlich ohne Maske, abzuhalten.
Wetterbedingt fand dann leider nur eine Probe statt. Das Unwort
«abgesagt» galt dann leider auch für das Canto Wano Konzert und
den Sommerhöck.
Am 12.08.2021 erfolgte die
Wiederaufnahme der Proben. Mit grosser Freude wurden Lieder für
einen Auftritt im Gottesdienst in der Stadtkirche Brugg geprobt. Viel
Herzblut wurde in die Proben für Kalliwoda Messe und verschiedene
Weihnachtslieder gesteckt.
Singen im Gottesdienst
vom 26. September
Dieser Gottesdienst fand
in der Stadtkirche Brugg statt unter der Leitung von Pfarrer Rolf
Zaugg. Die Erleichterung war gross über die Mitteilung, dass wir
ohne Maske singen durften. Sechzehn Sängerinnen und Sänger sangen
mit grosser Freude die geprobten Lieder sowie auch verschiedene
Lieder zusammen mit der Gemeinde.
Adventskonzert vom 5.
Dezember
Dieses Adventskonzert war
das absolute Highlight. In der praktisch voll besetzten Kirche kam
unser Programm zur Aufführung. Durch das Programm führte Peter
Strauss wie gewohnt mit sehr ideenreichen Ansagen. Die Kalliwoda
Messe mit Unterstützung von Barbara Wyss an der Orgel und vom Chor
auf der Empore gesungen, kam beim Publikum sehr gut an.
Die zwei
Geschichten, vorgetragen von Sonja Maurer, zauberten bei den
Zuhörern, trotz Maske, sicher ein Lächeln ins Gesicht. Von
Christine Pellegrini am Elektropiano begleitet setzten die
Sängerinnen und Sänger das Programm mit verschiedenen
weihnachtlichen Liedern aus unserem Repertoire fort. Gar manche Probe
haben wir aufgewendet, um uns vorzubereiten. Das Publikum belohnte
uns mit sehr regem Applaus und ansprechenden Einlagen ins Körbli.
Mit grosser Erleichterung und Genugtuung über diesen sehr gelungenen
Anlass konnten wir dann sicher die Adventszeit geniessen.
Tätigkeit des Vorstandes
In sechs Vorstandssitzungen und verschiedenen Mitteilungen in schriftlicher Form an euch geschätzte Sängerinnen und Sänger, wurden die anstehenden Geschäfte und Probleme bedingt durch die Pandemie bearbeitet. Auch die musikalischen Auftritte wurden besprochen und optimal vorbereitet. Ich danke Christine Pellegrini und meinen Vorstandskollegen ganz herzlich, für die Arbeit und Unterstützung.
Geschätzte Sängerinnen und Sänger, im Namen des Vorstandes danke ich euch, dass ihr den chor.02 aktiv unterstützt und mit eurem Mitwirken an den Auftritten zum guten Gelingen des Vereinsjahres beigetragen habt. Ebenfalls danke ich Euch für das Verständnis in diesem speziellen Vereinsjahr mit all den Wirren rund um die Pandemie.
Markus Pfenninger
Im März 2022
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Jahresbericht der Dirigentin für das Vereinsjahr 2021
Liebe Sängerinnen und Sänger
Im Mittelpunkt meines Jahresberichts steht das Thema Frieden.
Ausgrabungen haben gezeigt, dass es 4'000 Jahre vor unserer Zeitrechnung Menschen gab, deren Siedlungen keine Schutzmauern umgaben. Sie besassen auch keine Waffen und ihre Grabstätten und Beigaben waren in etwa gleich bemessen. Es lassen sich höchstens sehr flache Hierarchien erahnen; im Wesentlichen pflegten sie einen partnerschaftlichen und gleichwertigen Umgang. Niemand war wichtiger als jemand anders.
Ein
solch friedliches Umfeld ist sehr förderlich für Kreativität und
Kunst und trägt in hohem Masse zur Zufriedenheit der Menschen mit
sich selbst und ihrem Leben bei.
Wenn
wir uns heute umschauen, sehen wir, dass an vielen Orten das
Zusammenleben nicht partnerschaftlich organisiert ist, sondern
hierarchisch: Einige wenige sagen den anderen, was zu tun ist, wobei
das Ziel nicht das Wohl aller ist, sondern der Erhalt der eigenen
Macht.
Meine
ursprüngliche Idee für die Chorproben war es, einen Raum zu
schaffen, indem alle auftanken können. Die einzige Voraussetzung
fürs Mitmachen ist Freude am Singen. Das klingt immer so locker, ist
aber sehr ernst gemeint. Denn mit Freude kommen wir mühelos voran.
Ich
habe gelernt, dass es mit einem Chor noch etwas anderes auf sich hat:
Es kommen viele Leute zusammen, die alle in gleichem Masse wichtig
sind, egal, in welcher Stimme sie mitsingen. Sie sind zwar
unterschiedlich, aber sie haben ein gemeinsames Ziel und tragen alle
etwas dazu bei. Und ich bin eine von ihnen: Als Chorleiterin habe ich
zwar eine Sonderposition, diese ist aber auf meinem Fachwissen
begründet und beschränkt sich darauf, dem gemeinsamen Ziel zu
dienen. Als Mensch bin ich nicht wichtiger als irgendjemand von Euch,
und vor allem muss ich keine sinnlosen Entscheidungen treffen, nur um
meine Position zu sichern.
Das Besondere an Euch, liebe
Sängerinnen und Sänger des Chor.02 ist, dass Ihr diesen
partnerschaftlichen Umgang miteinander kennt, lebt und schätzt. Ich
bin manchmal erschrocken darüber, wie viele Leute es gibt, die sich
in einer gleichwertigen Gruppe verloren fühlen, weil sie mehr
Führung brauchen. Wenn ich nicht ab und zu klarstelle, dass ich der
Boss bin, fangen sie an, mir vorzuschreiben, was ich zu tun hab,
obwohl sie keine Ahnung davon haben. Dabei bin ich als Chorleiterin
ja gar nicht der Boss, - das wäre die Präsidentin oder der
Präsident!
Eine partnerschaftliche Struktur
kann einmal geschaffen werden, und dann muss sie auch gepflegt
werden. Das funktioniert nicht mit einer Person an der Spitze, die
alles weiss und die für alle sorgt. Alle müssen diese Struktur
pflegen, und manchen fallen dabei besondere Rollen zu. Deshalb freue
ich mich, dass Ihr nachher die Gelegenheit habt, zwei weitere
Vorstandsmitglieder zu wählen. Und es dürften auch noch mehr sein.
Der Vorteil der flachen Hierarchie ist, dass die anfallende Arbeit
auf mehrere Leute verteilt werden kann. Somit ist es den Beteiligten
möglich, die Ämter mit mehr Freude als Aufwand zu erledigen.
Ich möchte Euch danken für das
vergangene Jahr – und für all die anderen. Denn jede Probe mit
Euch ist gelebter Frieden. Pflegen und schätzen wir ihn zusammen.
Mein Jahresbericht wäre nicht mein
Jahresbericht ohne eine Geschichte, und ich freue mich, dass unsere
versierte Geschichtenerzählerin auch sie noch vorträgt. Vielen
Dank, liebe Sonja!
Der Supermarkt der Engel
Die Nachricht
verbreitet sich blitzschnell in der ganzen Gegend: Engel haben einen
gewaltigen Supermarkt eröffnet. Die größten, ausgefallensten
Bedürfnisse werden dort befriedigt! In ein paar Tagen können alle
ihre Wunschzettel einlösen. Die Menschen machen sich ans Werk und
schreiben ihre Wünsche nieder. Eine bessere Welt wollen alle: mehr
Frieden, freundlichere Mitmenschen. Manche wollen eine gerechtere
Verteilung der Güter dieser Welt; Eltern erwarten folgsamere Kinder;
Jugendliche mehr Verständnis von den Erwachsenen. Dreimal
unterstrichen steht überall der Wunsch nach mehr Menschlichkeit zu
Hause, in Schule und Betrieb. Vollbepackt mit guten Wünschen stürmen
sie den Supermarkt. Das Bild gleicht dem vom Black Friday.
Die Überraschung der Leute ist groß. Die Engel nehmen alle Wunschzettel freundlich entgegen: „Das alles könnt ihr haben, aber wir verkaufen nicht die Früchte – nur die Samen!“
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