Der Chor kann leuchten. Er darf, er soll.
Die Orgel begann in den höchsten Tönen, ostentativ. Morning has broken! Orgel und Chor begannen den Gottesdienst mit dieser Melodie und diesem Lied von Cat Stevens.
Pfarrer Rolf Zauggs Predigt handelte vom Licht der Welt, das auch in den Menschen leuchtet und nicht unter den Scheffel gehört.
Die Stadtkirche befand sich nicht im üblichen Zustand. Scheinwerfer für die Konzerte des 'Brugg Festivals' standen noch da und die kleine Orgel befand sich in Revision, in ausgeweidetem Zustand. Und hinter einem weinroten Paravent versteckte sich die Werkstatt des Orgelbauers. Ja, muss man sich jetzt ärgern?
Zaugg demonstrierte, wie man sein Licht auf den Scheffel stellt. Und seine Predigt über das Licht leuchtete erfolgreich auf die Kirchgänger und Choristen. Mit 'Due pupille amabile' und 'Luci care, luci belle' brachte sich der Chor selbst zum Leuchten, so dass er und seine Dirigentin Christine Pellegrini mitten im Gottesdienst herzlichen Applaus bekamen.
Wo Licht ist, gibt es auch Schatten, zum Lustigen gehört auch Ernsthaftes. In den Gottesdienst fügte der Chor auch das "Credo" aus dem Organon der Messe a 3 von Johann Wenzel Kalliwoda ein. Diese a capella Messe gehört zum Repertoire des Chors, das Credo wurde aber erstmals vorgetragen. (hph)